Britische Sammelklage gegen Apple wegen App Store Kommissionen geht weiter
Ein britisches Sammelklageverfahren gegen Apple bezüglich der Kommissionen im App Store wird fortgesetzt, nachdem Richter den Versuch des Unternehmens, den Fall abzulehnen, zurückgewiesen haben. Diese Entscheidung hat weitreichende Auswirkungen auf die App-Entwickler im Vereinigten Königreich und könnte die Debatte über die Praktiken großer Technologieunternehmen weiter anheizen.
Vorwürfe gegen Apple
Die Klage wird von dem Wettbewerbspolitikprofessor Sean Ennis geleitet und wirft Apple vor, mit einer Kommission von 15 bis 30 Prozent auf App Store-Verkäufe eine wettbewerbswidrige Steuer auf die Technologiebranche im UK einzuführen. Die Klage fordert Schadensersatz in Höhe von 785 Millionen Pfund (etwa 995 Millionen Dollar) für britische App-Entwickler. Insgesamt könnten bis zu 13.000 Entwickler profitieren, die seit Juli 2017 Apps oder In-App-Abonnements an iOS-Nutzer verkauft haben.
Diese rechtlichen Schritte folgen ähnlichen Herausforderungen weltweit gegen die App Store-Richtlinien von Apple. Im Januar 2024 kündigte Apple Änderungen seiner App Store-Bedingungen in Reaktion auf Vorschriften der Europäischen Union an. Diese Anpassungen wurden jedoch von EU-Aufsichtsbehörden kritisiert, da sie möglicherweise die Bedingungen für Entwickler verschlechterten.
Hintergrund und Reaktionen
Die aktuelle Klage erweitert einen vorherigen Fall, der im letzten Jahr eingereicht wurde und zunächst etwa 1.500 britische Entwickler vertrat. Professor Ennis, der zuvor beim US-Justizministerium und der Europäischen Kommission tätig war, erhielt die Finanzierung für den Fall über Harbour Litigation Funding.
Apple hat seine Praktiken im App Store stets verteidigt und betont, dass die meisten Entwickler keine Kommission zahlen müssen und die Plattform wertvolle Sicherheits- und Entwicklungsressourcen bietet. Zudem weist das Unternehmen darauf hin, dass Entwickler über Webbrowser auf Nutzer zugreifen können, wo die Regeln von Apple nicht gelten.