GM verzichtet auf CarPlay und Android Auto zugunsten eigener Softwareplattform Ultifi
General Motors (GM) hat im vergangenen Jahr angekündigt, die Unterstützung für CarPlay und Android Auto in seinen neuen Elektrofahrzeugen abzulehnen, um stattdessen eine eigene Softwareplattform namens Ultifi zu entwickeln. Diese Entscheidung stieß auf erhebliche Kontroversen, da viele Autofahrer CarPlay als ein unverzichtbares Merkmal in einem neuen Fahrzeug betrachten. Laut einer Umfrage von Apple im Jahr 2022 würden 79 % der Käufer in den USA nur Fahrzeuge in Betracht ziehen, die mit CarPlay kompatibel sind.
Die Einführung der Ultifi-Plattform verlief jedoch holprig. Erste Tester des Chevrolet Blazer EV berichteten von technischen Problemen, die in der Folge zwar teilweise behoben wurden, jedoch deutlich machten, dass GM möglicherweise nicht so effektiv in der Softwareentwicklung ist wie Technologieunternehmen wie Apple. In einer Stellungnahme erklärte GM, dass die Softwarestrategie des Unternehmens darauf abzielt, eine tiefere Integration mit dem gesamten GM-Ökosystem und den Fahrzeugen zu erreichen. Dies zeigt den Wunsch des Automobilherstellers, das gesamte Fahrerlebnis zu kontrollieren – eine Entscheidung, die sowohl als sinnvoll als auch riskant betrachtet werden kann.
GM verteidigt die Entscheidung für Ultifi
In einem Interview mit The Verge versuchte Baris Cetinok, Senior Vice President für Software bei GM, die Entscheidung, CarPlay abzulehnen, weiter zu verteidigen. Cetinok, der zuvor bei Apple tätig war und an der Einführung von Apple Pay und anderen Diensten mitarbeitete, bleibt hinter der Entscheidung des Unternehmens. Er betonte, dass GM überzeugt ist, dass die Schaffung eines umfassenden Fahrerlebnisses zu einer besseren Kundenerfahrung führt. “Wir glauben fest daran, dass sich der Aufwand für eine bessere Kundenerfahrung auszahlt,” sagte Cetinok und betonte die Vorteile einer vollständig integrierten Lösung.
GM möchte ein nahtloses Benutzererlebnis bieten, das nicht das ständige Wechseln zwischen verschiedenen Benutzeroberflächen erfordert. Cetinok erklärte, dass es schwierig sei, eine reibungslose Benutzererfahrung zu schaffen, wenn Autofahrer zwischen verschiedenen mirroring-Systemen wie CarPlay und Android Auto wechseln müssten. Er beschreibt den Wunsch, eine einheitliche Plattform zu entwickeln, die alle Aspekte des Fahrerlebnisses integriert, einschließlich Funktionen wie Trailern und zukünftiger autonomer Fahrtechnologien.
Zukünftige Perspektiven für GM und Ultifi
Cetinok wies darauf hin, dass die Integration zukünftiger Technologien, wie etwa Level 3 und Level 4 Autonomie, eine tiefere Verbindung zwischen Fahrzeug und Kartenmaterial erfordere. “Wenn wir in ein Fahrzeug steigen, sollte alles reibungslos miteinander kommunizieren,” betonte er. Das Ziel von GM ist es, ein Fahrerlebnis zu schaffen, das über die bisherigen Standards hinausgeht und eine umfassende Steuerung und Integration aller Fahrzeugfunktionen ermöglicht.
Die vollständige Transkription des Interviews mit weiteren Kommentaren zu CarPlay ist auf The Verge verfügbar. Das Unternehmen steht vor der Herausforderung, den Übergang zur Ultifi-Plattform erfolgreich zu gestalten und gleichzeitig die Erwartungen der Verbraucher zu erfüllen, die an die Benutzerfreundlichkeit von CarPlay gewöhnt sind.