Vision Pro

Einzigartige Teamstruktur: Apple Vision Pro als Gamechanger

Apple geht einen ungewöhnlichen Weg mit dem Team, das am Apple Vision Pro arbeitet. Im Gegensatz zu anderen Geschäftsbereichen wird an diesem Produkt in einer speziell dafür zuständigen Abteilung gearbeitet, statt auf die Arbeit mehrerer separater Abteilungen zu setzen.

Neue Struktur widerspricht dem üblichen Ansatz

Die Entwicklung von Apple-Produkten erfolgt in der Regel durch eine Vielzahl von Mitarbeitern aus allen Abteilungen, die an neuer Hardware und neuen Funktionen zusammenarbeiten. Das trifft auf das iPhone, das iPad und andere Produkte zu. Bei der Arbeit am Apple Vision Pro geht Apple jedoch anders vor.

In einer Beschreibung der Entwicklung des Apple Vision Pro erklärt Mark Gurman in dem Bloomberg “Power On” Newsletter, dass Apple sich von seiner früheren Produktentwicklungsstruktur der späten 1990er Jahre entfernt hat. Dies geschah im Zuge der Rückkehr von Steve Jobs und der Einführung einer “funktionalen” Managementstruktur.

Funktional statt Produkt-spezifisch

Das bedeutet, dass es nicht mehr wie zuvor spezielle Abteilungen für bestimmte Produkte wie das iPhone oder den Mac gibt. Stattdessen wurden die Abteilungen nach Jobrollen organisiert. Separate Teams wie Softwareentwicklung, Hardwareentwicklung und andere trugen zu neuen Produkten im gesamten Katalog bei, nicht nur zu einem spezifischen Artikel.

Für das Apple Vision Pro kehrt Apple anscheinend zu produktspezifischen Abteilungen zurück. Entwickelt wurde es unter der von Mike Rockwell geleiteten Technology Development Group ab 2015, die seitdem in Vision Products Group umbenannt wurde.

Eine Miniaturausgabe von Apples Managementstruktur

Anstatt direkt mit anderen Teams zusammenzuarbeiten, agiert die Vision Products Group eher wie eine Miniaturausgabe von Apples Managementstruktur. Sie enthält kleinere Versionen von Software- und Hardwareentwicklungs-Teams sowie anderen Teams. Zu den weiteren Teams, die alle an Rockwell berichten, gehören Strategie, Computer Vision, Content, App-Entwicklung und Projektmanagement.

Obwohl die Vision Products Group den Großteil ihrer Arbeit intern erledigt, zieht sie immer noch größere Teams aus dem Konzern hinzu. Dies beinhaltet die Zusammenarbeit mit Design- und Betriebsteams, dem Chipeinheit für ihre Prozessoren und Frameworks von Software Engineering Group Teams.

Beständigkeit trotz Umstrukturierung

Nach ihrer Ankündigung glaubten Mitglieder der Vision Products Group, das Team würde aufgelöst und in die bestehende Managementstruktur integriert, ähnlich wie bei anderen Apple-Produktfamilien.

Allerdings deutet die Namensänderung der Gruppe darauf hin, dass das noch eine Weile nicht passieren wird. Der Plural von “Projekte” legt nahe, dass daraus mehrere Produkte hervorgehen werden, wie zum Beispiel zukünftige günstigere Headset-Modelle.

Schnelle Entwicklung und Geheimhaltung als Schlüssel

Gurman vermutet, dass der Umzug in eine kleinere Gruppe dazu dient, ein Produkt schneller zu entwickeln und dabei die Geheimhaltung zu wahren. Der Einsatz eines Kernteams von Spezialisten in einer speziellen Einheit für ein komplexes Produkt könnte auch eine Notwendigkeit für Apple sein, um das Produkt erfolgreich zu entwickeln.

Strategische Voraussicht

Auf einer pragmatischeren Ebene könnte Apple auch versuchen, die Vision Products Group solange separat zu halten, bis sie eine große genug Kategorie wird, um sie aufzulösen und in andere Teams zu integrieren. Ein zu früher Schritt in diese Richtung könnte die bestehenden Teams dazu zwingen, mehr Ressourcen für die Headsets bereitzustellen, was diese Ressourcen von den bestehenden, umsatzgenerierenden Produkten abziehen würde.

Gurman weist jedoch darauf hin, dass dies nicht das erste Mal ist, dass Apple seine Managementstruktur für neue Produkte verändert hat. Bei der Entwicklung der Apple Watch wurden die Hardware- und Softwareteams, die an dem Gerät arbeiteten, vom COO Jeff Williams geleitet.

Gleichzeitig existiert eine Special Projects Group für die Entwicklung des selbstfahrenden Autos. Diese Gruppe, die ebenfalls spezialisiertes Personal in ähnlicher Weise wie die Vision Products Group hat, könnte auch nach der möglichen Markteinführung des Apple Cars eine abgetrennte Einheit im Apple-Konzern bleiben.

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